Der Ritterstern wird gerne auch Amaryllis genannt, was nach der Systematik von Linné aber nicht korrekt ist. Die Gattung heißt eigentlich Hippeastrum. Der Ritterstern ist mit seinen großen, farbintensiven und prachtvollen Blüten einer der Höhepunkte der winterlichen Blumensträuße. Speziell die tiefroten und blendend weißen Blüten eignen sich für weihnächtliche Dekorationen und Blumengrüße.
Seinen Namen verdanken der Ritterstern dem englischen Geistlichen und Botaniker William Herbert, der ihn 1837 vergab und bei der Königlichen Botanischen Gesellschaft hinterlegte. Zu seiner Namenswahl Hippeastrum gibt es mehrere Anekdoten: Die Knospen erinnerte William Herbert an ein Pferdeohr oder einen Pferdekopf und die offene Blüte an einen Stern; die Blüte erinnerte ihn an die mittelalterliche Waffe Morgenstern, der oft von Rittern eingesetzt wurde; die offene Blüte erinnerte ihn an einen Stern der ritterlichen Heraldik.
Der Ritterstern wird umgangssprachlich oft Amaryllis genannt. Die Bezeichnung stammt von Carl von Linné zurück, der die Rittersterne in einer ersten Benennung so nannte, dann aber Hippeastrum benutzte. Der Name Amaryllis aber wurde erneut vergeben. Im letzten Jahrhundert wurde die Gattung Hippeastrum mit ihren etwa 80 Arten nach vielen Diskussionen unter Botanikern als korrekte Gattungsbezeichnung festgelegt. Dies beließ die Gattungsbezeichnung Amaryllis einzig der südafrikanische Amaryllis belladonna. Damit war die peinliche Doppelnutzung des Namens schlussendlich beigelegt.
Die Hippeastrum-Arten sind in Südamerika zu Hause, wo sie in Gebieten mit ausgeprägter Trockenperiode vorkommen. Daher ist auch im Wachstum der Pflanze eine Blüte nur dann zu erwarten, wenn eine trockene Vegetationsruhe eingehalten wird. Im 18. Jahrhundert wurde der Ritterstern durch holländische Kaufleute nach Europa eingeführt. Gezielte Züchtung begann bereits um 1800 in England durch Kreuzung verschiedener Arten. Wildpflanzen sind mit nur zwei Blüten sehr viel feiner als die heutigen Züchtungen, die meist eine künstliche Stütze benötigen. Die ursprünglichen Wildarten sind im Pflanzenhandel nicht erhältlich, aber hunderte von Züchtungen werden im Pflanzenhandel und in Warenhäusern angeboten.
Die schwere der gezüchteten Blüten macht es notwendig, dass sie in einem Blumenstrauß zur Geltung kommen und nicht durch ihr eigenes Gewicht erdrückt werden. Die Stütze kann als Teil des Straußes in Form von holzigem Schnittgrün eingebracht werden. In diesem Fall wird der Stängel des Rittersterns am Holz festgebunden. Da der Stängel innerlich hohl ist, kann eine Holzstütze auch im Stängel eingeführt werden und bleibt so für den Betrachter verborgen.
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